Albufera Valenciana

Ein Naturschutzgebiet zum Schlemmen – oder auch Heiraten
Der Albufera Naturpark liegt ca. 20 Autominuten von Valencia entfernt und eignet sich damit ideal zum Ausflugsziel, wenn man mal die lebendige Metropole Spaniens für ein paar ruhigere Stunden verlassen möchte.
Wir springen in ein Uber und fahren los, unser Weg führt uns raus aus der Stadt hinein in eine ausgedehnte Lagunenlandschaft, die den größten Binnensee Spaniens umarmt. Marsch- und Waldgebiet, mal sumpfig, mal trocken.
Wir bitten unseren Fahrer uns nach El Palmar zu bringen. Denn wir haben Hunger und El Palmar ist der Geburtsort der Paella. Das Örtchen ist reich an Reisfeldern und von kleinen Kanälen durchzogen. Früher lebte man hier vom Fischfang, heute eher von Besuchern, die mit kulinarischen Motiven anreisen. Es ist vielleicht nicht der schönste Ort Spaniens, aber das Angebot an Paella-Restaurants ist überproportional groß und herausragend.
Kleiner Paella-Exkurs:
Die Mauren brachten vor gut 800 Jahren den Reisanbau nach Spanien. Ab dem 15. Jahrhundert wurden dann auch weite Teile von Valencias Lagune Albufera mit Erde aufgeschüttet, um dem Reis ein Sumpfbett anzulegen. Das dort angebaute Getreide ist mit der Herkunftsbezeichnung Arroz de Valencia als Marke geschützt.
Uns verschlägt es in Buon Aire. Warum? Das Restaurant blickt auf eine längere Geschichte zurück, seit 1982 wird hier Paella zubereitet. Doch das heutige Restaurant-Design ist modern und smart. Wir sitzen draußen, direkt an den Reisfeldern und haben die Qual der Wahl: Paella oder Arroz. Klassisch oder doch kreativ mit Trüffel und Iberico-Bites. Die Sonne scheint. Wir genießen einen leichten Weisswein und nette Gesellschaft, als wir uns schließlich für den Arroz con Bogavante entscheiden. Eine Selektion, die wir nicht bereuen werden…

Jede Gabel davon war einfach nur herrlich, geschmacksintensiv, sinnlich. Kein Wunder, dass das Buon Aire mehrere Auszeichnungen für seine Reiskreationen gewonnen hat. Allein dafür hat sich die Fahrt nach Albufera gelohnt – doch wir wollen mehr sehen. Oder Meer sehen?
Also steigen wir in ein kleines Fischerboot, welches natürlich inzwischen zum Ausflugsboot für Touristen umgestaltet ist. Ausgangspunkt ist „El Mirador“ – Paseo en Barca. Jetzt heißt es, entspannt zurücklehnen und beobachten. Zu Wasser und in der Luft. Die Artenvielfalt ist enorm, wenn auch nicht unbedingt spektakulär. Wir sehen Enten, Möwen, Wattvögel und Reiher. Zur Brutzeit lassen sich um die 5.000 Möwenpaare, Schwalben und Reiherpärchen hier nieder, berichtet unser Guide. Das Wasser der Albufera kommt größtenteils von den beiden Flüssen Júcar und Turia. Dazu mischt sich Regenwasser. Ursprünglich war die Albufera durch natürliche Durchlässe ausserdem mit dem Mittelmeer verbunden, durch die sogenannten goles, über die Salzwasser in die Lagune gelangen konnte. Mit dem Beginn der Landwirtschaft in der Albufera wurden diese Durchlässe im 15. Jahrhundert jedoch verschlossen. Grundsätzlich bietet das nährstoffreiche Wasser ideale Bedingungen für Fischer und Reisbauern.
Und so manch einer findet in dieser fruchtbaren Umgebung auch die perfekte Hochzeitslocation…
Heiraten in der Albufera erfreut sich stetiger Beliebtheit. Mal gibt man sich das Ja-Wort in einer historischen Fischerhütte, mal darf es doch etwas pompöser sein:
Die Top-3 Hochzeits-Locations vor den Toren von Valencia
Tancat de l’Albufera
Der Tancat de l’Albufera ist ein einzigartiges Anwesen. Ursprünglich war es eine Reistrocknungsanlage mit einem maurischen Ofen, einem Stall und einem Schornstein, der mit einer Dampfmaschine betrieben wurde. Heute beherbergt das Anwesen auf seinen acht Hektar Land einen weitläufigen Garten.
Nou Raco
Ein Veranstaltungsort mit langer Tradition für größere Feiern, stilvoll.

La Barraca del Palmar
Ein traditionelles valencianisches Haus, ideal für intime Feiern. Eigener Bootssteg.
Wedding or not… einen Ausflug von Valencia in die Albufera sollte man schon einplanen. Es lohnt sich.